Festival des Gedenkens

Festival des Gedenkens

#SomosGénesis („Wir sind Génesis“)

24. Februar bis 3. März 2019

Hintergrund

Zwischen dem 24. Februar und den ersten Märztagen 1997 fand eine erste Phase zweier paralleler bewaffneter Operationen statt: Unter dem Vorwand, es bestünde ein strategischer Plan zur Verfolgung der FARC-Guerilla, kam es zur Operation Génesis unter Führung der Brigade 17 und zur Operation Cacarica unter Führung der Bauernwehren von Córdoba und Urabá (Autodefensas Campesinas de Córdoba y Urabá – ACCU), die eine Vertreibung der schwarzen Gemeinschaften von Cacarica und Salaquí zur Folge hatten. Diese Gemeinschaften wurden überwiegend nach Turbo, Bocas de Atrato und Panama vertrieben.

Nach Gesprächen mit zwei nationalen Regierungen – der Regierung Ernesto Samper und der Regierung Andrés Pastrana – kehrte 1999 eine größere Gruppe von Bewohnern in drei Phasen in das Gebiet zurück. Dabei handelte es sich um einen Prozess des zivilen Widerstands, da festgestellt wurde, dass der interne Krieg weiterging, und da der hinter der Gewalt stehenden Umwidmung der Landnutzung aus wirtschaftlichen Interessen entgegengetreten werden sollte.

Auf diese Weise wurde ein Lebensprojekt entwickelt, das auf fünf Prinzipien beruht: Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Brüderlichkeit. Hierzu organisierten sich Familien des Gemeinderates der Gemeinden für Selbstbestimmung, Leben und Würde des Cacarica-Beckens (Comunidades de Autodeterminación, Vida y Dignidad de Cacarica – CAVIDA), um der mehr als 86 Ermordeten und Verschwundenen und der rund zehn Gefolterten zu gedenken und daran zu erinnern, welche Schäden dem Land durch die Unternehmensaktivitäten von Maderas del Darién zugefügt wurden, durch die Urwald, Cativales-Wälder, Quellen und Weiher zerstört wurden.

Bei einer fünftägigen internationalen Begegnung in Cacarica im Jahr 2000 beschlossen mehr als 120 ländliche Gemeinden Kolumbiens und Opfervertreter aus Südafrika, den USA, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Panama, Brasilien, Chile, Argentinien und Spanien, Vorschläge für eine opferorientierte Justiz zu erarbeiten, die sich auf die wirklichen Fakten und die Begegnung zwischen Betroffenen und Verantwortlichen stützt und bei der andere Sanktionen als Haftstrafen sowie die Einsetzung einer Ethischen Wahrheitskommission vorgesehen sind.

Einladung zur Teilnahme  

Da der bewaffnete militärische Konflikt anhält, neue Folgeerscheinungen des Paramilitarismus bestehen und trotz der Militarisierung der Gebiete weder die intensive Rodung verhindert noch die Freiheiten der Gemeinden des Cacarica-Beckens garantiert werden können, veranstaltet CAVIDA mit Unterstützung der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden anlässlich des 22. Jahrestages die das Gedenkfestival #SOMOSGÉNESIS.

Die neun Tage andauernden Feierlichkeiten umfassen Folgendes: Eröffnung des ersten Standorts der von der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden eingerichteten Friedensuniversität und Vorstellung des umweltorientierten und auf Wahrheit und Versöhnung abstellenden Bildungskonzepts, das von verschiedenen Gemeinschaftsprozessen wie CAVIDA unterstützt wird; Erkundung der Umweltrouten und der gemeinschaftlichen Ökotourismus-Projekte sowie der Gedenkwälder („Bosques de la memoria“); Gesprächsrunden mit ehemaligen Militärs, Paramilitärs, Guerilleros und Betroffenen im Öko-Friedensdorf; Startschuss für ein sportbezogenes Projekt zur Wahrheitsfindung, nämlich des Ubuntu Criollo am Unterlauf des Atrato und in Antioquia; die zweite Kulturveranstaltung zum Thema Erinnerung.

Welche Aktivitäten finden statt?

  • Erkundung der Umweltrouten und ihrer wichtigsten Marksteine. 24. bis 27. Februar 2019
  • Begegnungen zur Erinnerung und Wahrheitsfindung. 28. Februar bis 3. März 2019. Dialog und Annäherung zwischen Betroffenen und Verantwortlichen, um Erinnerung, Wahrheit und Gerechtigkeit wiederherzustellen.  Die Friedensuniversität als Bekenntnis zur Wahrheit und zu einer Friedenskultur mit sozialer und ökologischer Gerechtigkeit.  Die Gedenkwälder.  Das Ubuntu am Unterlauf des Atrato und in Antioquia.

Wie können Sie teilnehmen?  

Sie können entweder direkt an allen Aktivitäten oder an einigen davon mitwirken, etwa als Wanderer, Pflanzer, Sprecher, Geschichtenerzähler oder Sänger.

Sie können mitwirken, indem Sie uns als Mitveranstalter unterstützen. Oder indem Sie die Projekte zur Umwelt- und Kulturpflege wirtschaftlich unterstützen.

Welche Kosten entstehen?

Flusstransport pro Person: 60 000 Pesos ab Turbo bis Cacarica (Hin- und Rückfahrt).

Verpflegung: 15 000 Pesos pro Tag.

Anmeldungen vom 27. Dezember bis 13. Februar unter folgenden Adressen:

festivalmemoria2019@gmail.com justiciaypazcolombia@justiciaypazcolombia.com

Veranstalter: Gemeinden für Selbstbestimmung, Leben und Würde des CacaricaBeckens (CAVIDA)

Ökumenische Kommission für Gerechtigkeit und Frieden

Mitveranstalter: Sin Olvido. Sin Olvido Tierra. Contagio Multimedia. Naqyhy.